Der Esslinger Wochenmarkt
Was Sie erwartet
Frische und Nachhaltigkeit genießen
Von den ersten Frühblühern im März bis zum Reichtum an Sonnenblumen und Kürbissen rund um das Erntedank – Zu jeder Jahreszeit bietet der Esslinger Wochenmarkt ein Fest für alle Sinne.
Dazu trägt auch seine malerische Lage unterhalb der Weinberge auf dem Platz zwischen der Stadtkirche St. Dionys, der spätgotischen Frauenkirche und der historischen Kulisse der Fachwerkhäuser bei. Dass es immer mit rechten Dingen zugeht, darüber wacht am Kielmayerhaus mit Argusaugen nicht nur die heilige Katharina, sondern auch das schwarze Kelterteufele.
Der Esslinger Markt ist einer der ältesten in Deutschland. König Ludwig der Deutsche selbst verlieh der Stadt im Jahr 866 mit einer heute im Stadtmuseum ausgestellten Urkunde das Marktrecht. Im Mittelalter diente der Markt rund um die damalige Vitaliszelle zunächst als Umschlagplatz landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Später wurden hier auch Stoffe, Glocken, Glasfenster, Kleidungsstücke, Salz und Gewürze gehandelt. Das kam nicht nur den Bauern aus der Umgebung, sondern auch den Fernhändlern zugute, die auf ihrer Reise zwischen Antwerpen und Venedig den Neckar mit Hilfe der Esslinger Brücken überquerten. So manche feine Spezerei wanderte da sicher schon über den Tresen. Als Markttage angegeben waren schon im Jahr 1523 der Mittwoch und der Samstag. Als zentraler Marktplatz und Umschlagplatz des Getreides diente zunächst der Rathausplatz. Erst nach dem Abriss des Katharinenspitals im Jahr 1811 zog der Markt auf den nun freigewordenen großen Marktplatz um.
Auf dem Wochenmarkt stehen Frische, Regionalität und Nachhaltigkeit im Fokus. Die rund 50 Marktbeschicker stammen zum Großteil aus Esslingen und dem Remstal und bauen oft selbst Obst und Gemüse an. So lädt an jedem Mittwoch und Samstag eine üppige Vielfalt von Obst und Gemüse zum Bummeln und Kaufen ein. Wein, Blumen, Brot, Fleisch, Käse, Oliven und Honig ergänzen das Angebot. Die Interessen der Marktbeschicker werden seit dem Jahr 2000 vom Verein Esslinger Wochenmarkt e.V. vertreten. Wer den Markt und seine Menschen kennen lernen will, plant zum Beispiel einen Besuch am Stand von Eberhard Sohn aus Mettingen ein, der als Weinbaumeister und Gemüsebauer schon jahrzehntelang mit dabei ist. Für seine Herzlichkeit den Kunden gegenüber bekannt, ist auch Mohamed Zakar, allseits bekannt als Momo, der mit Hingabe seinen Früchtestand betreut.
Besonders samstags dient der Gang über den Markt nicht nur dem Einkauf, sondern auch der reinen Freude am Leben. Man trifft alte und neue Bekannte, plaudert ein wenig und genießt das eine oder andere Schmankerl gleich vor Ort. Dafür bietet sich samstags ein köstlicher Kaffee beim Baristamobil Hibou an. Der blaue Retro-Ape mit dem witzigen Eulenemblem ist ein Hingucker für sich. Dass der Besuch zum besonderen Genuss wird, ist der professionellen Barista Evita Hamon zu verdanken, die auch das Café Kauz direkt hinter der Agnesbrücke betreibt. „Einfach ein Muss. Sehr lecker und megafreundlich“, lautet eine Bewertung beim „Restaurant-Guru.“
Wenn der Marktbesuch geschafft ist, haben die Esslinger noch einen Geheimtipp parat: Immer samstags ist die Bar im lauschigen Innenhof der Sektkellerei Kessler geöffnet, an der man die ebenso vielfältigen wie köstlichen Sektsorten genießen kann, die in der ältesten Sektkellerei Deutschland noch heute in Flaschengärung produziert werden.