Esslinger Kammerchor ExVocalMarius Wachtler, BassJeongmo Victor Koo, KlavierTobias Flick, Leitung Auf dem Programm des Neujahrskonzerts stehen Vertonungen von Werken des schwäbischen Heimatdichters Eduard Mörike. Dabei bildet das Gedicht „Zum neuen Jahr“ den Rahmen. Ergänzt wird die Chormusik durch Klavierlieder und Gedichtvorträge. Kaum jemand verdient die Bezeichnung „schwäbischer Heimatdichter“ so sehr wie Eduard Mörike (1804–1875), der auf der Schwäbischen Alb und entlang des Neckars von Tübingen bis Ludwigsburg viele Jahre seines Lebens verbracht hat. Er war hauptberuflich Vikar und später Dorfpfarrer, ehe er in Stuttgart eine Stelle als Lehrer bekam. Bekannt ist er heute als Dichter von einfachen, bürgerlichen Werken – Texten, die die Zeit des Biedermeier widerspiegeln, voll naturverbundener Poesie und schlichten oder teils derben Handwerker- und Wanderliedern. Doch Mörike flüchtete sich auch ins Düstere, Romantische, in die Mythen und Sagen seiner Heimat. Diese Weltabgewandtheit („Lass, o Welt, o lass mich sein!“) inspiriert seit jeher Komponisten zu Vertonungen seiner Werke. Zeitgenossen Mörikes wie Robert Schumann oder Max Bruch verarbeiten seine Texte ebenso wie z. B. Hugo Wolf oder Hugo Distler viele Jahrzehnte später. So erklingt im Konzert auch das ein oder andere Mal derselbe Text in verschiedenen Vertonungen. Das Programm versucht die Person Eduard Mörikes in seiner ganzen Vielschichtigkeit zu fassen, im Geistlichen, im Bürgerlichen und in seinen gespenstischen Balladen.
