Redefreiheit ist ein hohes Gut in unserer Demokratie, aber niemand benutzt sie so gerne als Argument wie ihre Gegner:innen. Politische Diskurse werden immer ungemütlicher, ideologische Entrüstungen radikalisieren die Kommentarspalten. Wohin soll das führen? Im Kontext der Einwanderungsgesellschaft, wo die politischen Überzeugungen regelmäßig in öffentlichen Debatten aufeinander prallen, macht sich die toxische Ideologisierung von Argumenten besonders deutlich. Seyran Ateş präsentiert Güner Yasemin Balcı und Judith Sevinç Basad, die dieses Phänomen beleuchten und nach Auswegen suchen. Judith Sevinç Basad, Autorin des Buchs „Schäm dich!“, studierte Germanistik und Philosophie. Sie arbeitete für die Berliner Ibn-Rushd-Goethe-Moschee. Im Jahr 2019 absolvierte Basad ein Zeitungsvolontariat im Feuilleton der NZZ. Seit 2020 erscheint ihre Online-Kolumne "Triggerwarnung" im Cicero. Ayla Işik beschreibt in "BeHauptet" den schwierigen Weg einer Muslimin, die sich den Glauben bewahren, aber den patriarchalen Gesetzen nicht mehr unterordnen wollte. Dafür musste sie mit 33 Jahren ihr vertrautes Leben verlassen, um für sich einen völlig neuen Lebensweg zu finden - ohne ihre Kinder, ohne eine berufliche Ausbildung und ohne finanzielle Grundlage.
