Verlegung der Stolpersteine für Meta Wolff und Joachim Gottschalk
Veranstaltungsdetails
Der Verein Denk-Zeichen wird in diesem Jahr Stolpersteine für Meta, Joachim und Michael Gottschalk verlegen. Aus diesem Anlass sind drei Veranstaltungen geplant, um an das Schicksal der Familie Gottschalks zu erinnern.
Die jungen Schauspieler Meta Wolff und Joachim Gottschalk spielten 1927 bis 1929 an der Württembergischen Volksbühne in Esslingen und Stuttgart. Hier haben sie sich kennen und lieben gelernt. 1930 heirateten sie. Meta, aus jüdischer Familie, war vor der Trauung noch zum evangelischen Glauben übergetreten. Im Februar 1933 wurde in Leipzig der Sohn Michael geboren.
Joachim Gottschalk wurde zu einem bekannten und beliebten Filmschauspieler. Aus Sicht der Nationalsozialisten war Meta wegen ihrer jüdischen Herkunft als Ehefrau eines solch wichtigen Schauspielers nicht tragbar. Es gab Vorschläge für Scheidung, Auswanderung, Deportation und Einberufung. Meta und Joachim sahen als einzigen Ausweg für sich und ihren Sohn Michael die gemeinsame Flucht in den Tod. Am 6. November 1941 nahmen sie Schlaftabletten und starben auf dem Matratzenlager neben dem aufgedrehten Gashahn der Küche ihrer Wohnung in Berlin-Grunewald.
Am Montag, 4. November 2024, um 17.00 Uhr werden vor der WLB in der Strohstr. 1 die Stolpersteine für Meta, Joachim und Michael Gottschalk enthüllt. Dazu gibt es eine kurze Ansprache und eine kleine Lesung.
Am Mittwoch, 13. November 2024, um 18.00 Uhr findet auf dem Hafenmarkt eine Gedenkfeier zur Erinnerung an die deportierten, jüdischen Bürgerinnen und Bürger aus Esslingen statt. Im Rahmen der Gedenkfeier wird auch an das Schicksal der Familie Gottschalk erinnert.
Am Sonntag, 1. Dezember 2024, um 17.00 Uhr zeigt das Kommunale Kino den Film „Ehe im Schatten“. Der 1947 in der Sowjetischen Besatzungszone gedrehte Film basiert auf der Novelle „Es wird schon nicht so schlimm“ von Hans Schweikart, dessen Fabel auf dem authentischen Schicksal von Meta, Joachim und Michael Gottschalk beruht.
Mit international insgesamt mehr als zwölf Millionen Besuchern wurde „Ehe im Schatten“ der erfolgreichste deutsche Film während der ersten Nachkriegsjahre.
Im Anschluss an die Vorführung gibt es eine Diskussion.