Vom berühmten Karl-May-Helden inspiriertes Abenteuer um einen zwölfjährigen Apachen, der sich beweisen will und Freundschaft mit einem Jungen aus der Stadt schließt. Zwei mittlerweile vom Verlag zurückgezogene Begleitbücher und der Film DER JUNGE HÄUPTLING WINNETOU sorgen seit einigen Wochen für viel Wirbel und hitzige Debatten. Der Vorwurf: kulturelle Aneignung und stereotype Darstellung von indigenen Völkern. Ganz ohne Zweifel sind diese Einwände gegenüber dem Film, dessen Geschichte vom, vor nahezu 150 Jahren ersonnenen, Karl-May-Helden Winnetou inspiriert wurde, nicht von der Hand zu weisen. Was tun? Da wir davon überzeugt sind, dass der märchenhafte Abenteuerfilm dank seiner spannenden und kindgerecht erzählten Geschichte und der tollen Bilder aus einer fremden Welt Kindern viel Spaß bereiten wird, haben wir uns dazu entschieden, den Film zu zeigen und gleichzeitig einen kritischen Blick darauf zu wagen. Ein Glücksfall, dass wir die Ethnologin Dr. Sonja Schierle, die im Linden-Museum nicht nur die Museumspädagogik leitete, sondern als ausgewiesene Fachfrau für die indigenen Völker Nordamerikas auch die Nordamerika-Ausstellung des Museums kuratierte, als Gast gewinnen konnten. Sie wird mit den Kindern eine Runde Mokassin spielen und danach mit ihnen über den Film, die Darstellung der Indianer und die realen Lebensbedingungen der Ureinwohner Nordamerikas sprechen.
