Der "Schwäbische Mann"

Historischer Stadtkern, alte Gassen mit Kopfsteinpflaster, jahrhundertealte Fachwerkhäuser: Städte wie Esslingen verströmen ein besonderes Flair. 

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Historische Altstadt, sehenswertes Fachwerk: In Esslingen findet sich beides. Der Baustil des "Schwäbischen Mannes"  findet sich in Reinform an der Südseite des Alten Rathauses . So nennt man im Volksmund die symmetrischen Strebebalken in X-Form.

Das Fachwerk auf der Rückseite des Alten Rathauses © EST

Besonders prächtig und in Reinkultur findet man die völlig symmetrische, einem großen X nachempfundene Form an der Südseite des Alten Rathauses von 1422/23. 

Sie sieht auch ein bisschen aus wie ein Mensch mit gespreizten Beinen und erhobenen Armen. Beim Schwäbischen Mann und seinen Verwandten, dem Fränkischen Mann oder dem wilden Mann, sind die Kopfbänder und Fußbänder am Pfosten zu Bündeln zwischen Ständer (unten) und Plette (oben) zusammengefasst. Der Schwäbische Mann wird beim Stockwerkbau angewendet, bei dem jedes Geschoss einzeln abgezimmert wird. 

Davor, im 13. und 14. Jahrhundert, wurde in Ständerbauweise gebaut. Ältere Häuser wie die Webergasse 8 oder der Hafenmarkt 10 sind durch entsprechende durchlaufende Riegel oder geschossübergreifende Bänder gekennzeichnet. 

Der Schwäbische Mann am Alten Rathaus hat durch Holznägel miteinander verblattete Bänder, die besonders stabil, aber auch elastisch sind. Durch seine Bauweise hat das Alte Rathaus schon einige Erdbeben überstanden. 

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